Dem Blogschreiben wird ja oft eine therapeutische Wirkung nachgesagt, die auch ich nicht ganz abstreiten möchte. Früher hat man in sein Tagebuch geschrieben, wo die Worte buchstäblich eingesperrt wurden, heute lässt man seinen Gedanken in jeglicher Hinsicht freien Lauf, erhält ein Feedback und manchen neuen Gedankenanstoß.
Allerdings bin ich noch auf eine weitere heilsame Wirkung gestoßen - man kann mit Fug und Recht behaupten, dass ein Blog auch der körperlichen Gesundheit förderlich ist.
Die Ärzte sind sich einig, ich habe einen ziemlich niedrigen Blutdruck, dürfte also, wenn es ausschließlich danach ginge, jeden Tag mit einem Glas Sekt im Bett beginnen. Leider hat mein Mann oft bereits das Haus verlassen, bevor mein Wecker mich überhaupt erst aus den Träumen reißt. Dann muss ich meinen Kreislauf auf andere Arten in Schwung bringen. Und heute (ja, ich komme endlich zum Punkt) hat das mein Blog erledigt.
Ich hatte mich ja bereits gefragt, wie ich wohl darauf aufmerksam gemacht werde, dass einer von euch bei mir einen Kommentar hinterlassen hat. Dann hatte ich die Erleuchtung mit meiner gmail-Adresse - ähem, manches dauert eben bei mir - und ich wollte mir eine Umleitung zu meinem normalen Mailkonto einrichten. Statt mir einen Bestätigungscode an meine T-Online-Adresse zu senden, behauptete das Programm aber plötzlich, es hätte seltsame Bewegungen auf meinem Konto festgestellt, und dieses sicherheitshalber umgehend gesperrt. Und schwupps, war ich ausgeloggt.
Ich durfte mir dann einen Link per SMS schicken lassen, durch den sich mein Konto dann kurzfristig wieder freischalten ließe - allerdings ging die SMS an das Handy meines Sohnes. Nachdem dieser wieder zuhause war, habe ich also den geheimnisvollen Code eingegeben und war auch wieder angemeldet. Immerhin, erster Teilerfolg...
Dafür war jetzt mein Blog verschwunden ("Dieser Blog wurde gelöscht, die Adresse "blockvogel...." ist nicht verfügbar"). Aha.
Wer...? war? das? ??
Nach mehreren schweißtreibenden Minuten und zahlreichem Hin und Her auf den für mich noch recht unübersichtlichen Seiten tauchte meine Seite glücklicherweise so unvermittelt wieder auf, wie sie zuvor verschwunden war.
Liegt es an Halloween, dass sich Google diesen Spuk erlaubt, oder dürfen jetzt die Amis immer VOR mir in meinen Blog gucken?
Ich hoffe, dass war eine Ausnahme, auch wenn die Aufregung meinem Kreislauf bestimmt enorm gut getan hat!
Donnerstag, 31. Oktober 2013
Mittwoch, 30. Oktober 2013
Wer nichts wird, wird Schuldirektorin
Sehr geehrte Frau S.,
es liegt mir fern, Ihre Kompetenzen als
Direktorin unserer Grundschule im Grundsätzlichen anzuzweifeln,
obschon Ihr Verhalten in der Vergangenheit mehrfach Anlass zum
Zweifel an Ihrer Befähigung für diese Aufgabe gab.
Ich erinnere mich an die – zugegeben
schon einige Jahre zurückliegende – Einschulungsfeier unseres
Sohnes, bei der Sie die Namen zahlreicher Kinder nicht beherrschten,
und ein Kind sogar direkt ansprachen, ob es wirklich so hieße. Sie
haben ja recht, es klingt in der Tat lustig, wenn Vor- und Nachname
sich reimen, aber hätten Sie da nicht vorher heimlich drüber lachen
können? Dann hätte auch niemand gemerkt, dass Sie die Namen Ihrer
vielen neuen Schützlinge an diesem Vormittag offenbar zum ersten Mal
lasen!
Schwamm drüber, Frau S., es war
vermutlich einfach nicht Ihr Tag. Und die Kinder heißen heute eben
nicht mehr Anja, Michael und Ute. Außerdem haben Sie ja noch jede
Menge anderer wichtiger Aufgaben. Ähm, welche doch gleich?
Also Wikipedia erklärt:
„Die wichtigste Forderung an die
Schulleitung ist, sich über das vertretene Konzept von Schule und
Unterricht, Bildung und Erziehung klar zu sein.“
Ehrlich gesagt bin ich mir da seit ein
paar Tagen nicht mehr so sicher, WIE klar Ihnen überhaupt irgend
etwas ist.
Meine Tochter hat mir von dem
unerfreulichen Vorfall an der Schule erzählt, bei dem wieder einmal
die Schülertoiletten extrem verschmutzt und beschädigt wurden. Und
davon, dass Sie, liebe Frau S., in Ihrem Unterricht mit der Klasse
über den Vorfall gesprochen haben. An sich ist dagegen nichts
einzuwenden, auch Ihre Wut auf eine solche Tat kann ich
nachvollziehen. Kein schönes Aushängeschild für eine Grundschule!
Aber ich bitte Sie, sich zukünftig im Vorfeld genauer zu überlegen,
was Sie den Schülern sagen, auf welche Art Sie unseren Kindern etwas
verdeutlichen bzw. mit auf den Weg geben möchten. Ich erlaube mir,
Sie an dieser Stelle zu zitieren: „Kinder, die so bescheuerte Ideen
haben, haben an unserer Schule nichts zu suchen. Die gehören auf
eine Förderschule.“
Ich kann mir wirklich in keinster Weise
erklären, wie eine Person in Ihrer Position zu einer derart
fehlinterpretierten Vorstellung von „Förderschule“ gelangt. Wie
kann man sich selbst nur ein derartiges Armutszeugnis ausstellen! Ich
bin zutiefst erschüttert über die heuchlerisch vorgespielte
angebliche Kooperation, die an dieser Schule mit Kindern mit erhöhtem
Förderbedarf betrieben und gepriesen wird. Es kann Ihnen ja wohl
schlecht entgangen sein, dass an dieser Schule seit sieben Jahren
Kooperationsklassen beschult werden, deren Kinder teilweise am
Regelunterricht teilnehmen. (Oder wollten Sie mit Ihrer Bemerkung
etwa andeuten, dass eines DIESER Kinder diese Sauereien veranstaltet
hat!?).
„An der Schulleitung liegt es,
integrierend zu wirken und an der Schule ein Klima der Freiheit und
Offenheit zu schaffen“, so Wikipedia weiter.
Nicht erst in Zeiten der sich
allmählich anbahnenden Inklusion (die ich persönlich nicht pauschal
befürworten kann, da ich kein Freund des Kaschierens von
Problematiken bin) gehört es zu Ihren unbedingten Aufgaben, alle
Schüler gleich zu behandeln, was auch bedeutet, dass sie jedem Kind
in gleichem Maße Respekt entgegenbringen. Weshalb Sie sich zu einer
Äußerung hinreißen lassen konnten, die derart unter der
Gürtellinie liegt, ist mir absolut schleierhaft und ich bin ehrlich
entsetzt über Ihre unüberlegten Worte, die von einer –
Entschuldigung - grenzenlosen Dummheit zeugen.
Ich kann wohl nicht
davon ausgehen, dass sie nachvollziehen können, warum ich so
aufgebracht bin, denn dafür hätten Sie sich in den Akten mit meiner
Tochter auseinandersetzen müssen. Bei dieser Gelegenheit wäre Ihnen
eventuell aufgefallen, dass meine Tochter in den ersten drei
Schuljahren eine Förderschulklasse an einer anderen Grundschule
besucht hat, die ebenfalls mit dem Konzept der Kooperation mit den
Regelklassen arbeitet.
Gestern hat meine Tochter zu mir
gesagt, dass sie es sehr ungerecht findet, was Sie da gesagt haben,
und dass sie mit den Toilettenbeschmutzungen nichts zu tun hat. Sie
ist verwirrt und kann sich nicht erklären, wie Sie darauf kommen.
Und in ihrer vorherigen Klasse hat es nie ein Kind gegeben, dass
derart aus der Rolle gefallen wäre. Natürlich habe ich versucht,
sie aufzufangen, ihr zu erklären, dass Sie so etwas niemals hätten
sagen dürfen, dass das von Ihnen sehr unüberlegt, dumm und
ungerecht war, und dass Sie offenbar nicht richtig darüber
nachgedacht hätten, was Sie da von sich gegeben haben.
Ich habe keine Lust, Sie für Ihr
Verhalten in Schutz zu nehmen, daher wird meine Tochter wohl
zukünftig ein etwas angeknacksteres Bild von Ihnen haben. Aber
ehrlich gesagt begrüße ich das sehr.
Mit freundlichen Grüßen
eine Mutter, die sich mal Luft machen
musste
Abonnieren
Posts (Atom)