Vor zwölf Jahren ist sie gestorben,
kurz vor der Geburt unseres Sohnes, ihres vierten Enkelkindes.
So erlebte sie auch nicht mehr mit, wie
wir an ihrem Geburtstag heute vor elf Jahren bei einer
Zwangsversteigerung den Zuschlag für unser Haus bekamen.
Dieser Entscheidung folgten viele
Wochen voller Ungewissheit, Aufregung und Schwierigkeiten.
Die Familie, die das Haus bis dahin
bewohnt hatte, weigerte sich auszuziehen, so dass es schließlich
zwangsgeräumt werden musste. Zu diesem Termin wurden wir als neue
Eigentümer vom Gerichtsvollzieher vor Ort bestellt, hatten mit
anzusehen, wie die Kinder ihr zuhause verlassen mussten, zahllose
Tiere ins Tierheim verfrachtet wurden und das gesamte Hab und Gut der
Familie in Umzugswagen verladen und abtransportiert wurde. Kein
schönes Gefühl.
Die Familie hatte sämtliche
Alarmsignale ignoriert, alle Hilfsangebote ausgeschöpft und nicht
mehr auf die gutgemeinten Ratschläge der Ämter reagiert.
Wir hatten unser altes Haus bereits
verkauft und standen so gut wie auf der Straße, ich war mit unserer
Tochter schwanger, unser Sohn war eineinhalb. So ähnlich müssen
sich Maria und Joseph gefühlt haben :o)
Es war inzwischen Anfang Januar, als
wir unser Haus zum ersten Mal betreten durften. Bis Ende Februar
haben wir uns dann mit den Renovierungsarbeiten ins Zeug gelegt.
Damals gab's ja noch keine Tine Wittler, und auch auf Enis Hilfe
mussten wir verzichten. Trotzdem war die Bude ständig voll, denn
irgendwer hatte immer Zeit, mal schnell ein paar Tapeten abzureißen,
die Fliesen zu schrubben oder die Küchenschränke auszuwischen. Mit
meinem inzwischen geradezu monströsen Bauch war ich leider keine
allzu große Hilfe mehr.
Nach zwei Wochen im neuen Heim kam
unsere Tochter auf die Welt – perfektes Timing sozusagen.
Rückblickend haben wir eine Menge
Glück gehabt, das hätte auch alles ganz anders ausgehen können.
Wir haben ein schönes Zuhause, aber ich würde so etwas nicht noch
einmal machen.
Ach, und: Happy Birthday, Oma!!
lach! stimmt, du vergisst auch nichts :-)
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